Das Bundesprogramm zur Bekämpfung von Zwangsheiraten und -ehen ist ein Sensibilisierungsprogramm, welches zur Ergänzung der rechtlichen Massnahmen, die am 1. Juli 2013 in Kraft traten, vom Bund ins Leben gerufen wurde.

Das Bundesprogramm ist in mehrere Phasen gegliedert: Eine Pilotphase (2009-2013), Phase I der Umsetzung (2013/14) und die Phase II der Umsetzung (2015 – 2017).

Der Einsatz für die Beratung von Betroffenen, sowie Sensibilisierung und Prävention von Zwangsheiraten in der Schweiz geht auch nach Abschluss des Bundesprogramms weiter. Auch der Bund nimmt zur Kenntnis, dass die Bekämpfung von Zwangsverheiratungen als staatliche Daueraufgabe zu sehen ist. Der Bund hat diesbezüglich finanzielle Mittel vorgesehen.

Pilotprojekte 2009-2013

Das Pilotprojekt des Bundes für die Bekämpfung von Zwangsheirat in der Schweiz dauerte von 2009 bis 2013. Im Modellvorhaben wurden von einer Reihe von NGO’s Projekte durchgeführt, unter anderem auch durch die Fachstelle Zwangsheirat.
Ein Teil der Projekte wurden in Projektphase I und II fortgeführt und weiterentwickelt. Der Fokus dieser Aktivitäten im Sensibilisierungsbereich wurde speziell auf Jugendliche, Eltern und Familien von Betroffenen, sowie Lehrpersonen und andere sozialtätige Berufspersonen gelegt.

Projekte zur Bekämpfung der Zwangsheirat (Phase I und II)

In Phase I und II der Umsetzung (2013-2014 / 2015-2017) wurde die Vernetzung von Partnerorganisationen, welche zum Thema Zwangsheirat arbeiten, gefördert. Auf regionaler Ebene wurden Verantwortlichkeiten gestärkt, Kompetenzen gefördert und noch bestehende Diskrepanzen in den Kollaborationen beseitigt. Mittels einer Projektausschreibung wurden im Frühling 2013 verschiedene Projektträgerschaften aus der ganzen Schweiz aufgerufen, sich am Umsetzungsprogramm zu beteiligen.

Die Schwerpunkte der vom Bund geförderten Projektträgerschaften und deren Aktivitäten sind in den Bereichen Prävention und Information, sowie Beratung und Weiterbildung anzusiedeln. Breite Bevölkerungsgruppen sollen mit den entsprechenden Projekten angesprochen werden.